all or nothing

mutter in not

eigentlich sollte ich jetzt nicht noch davon schreiben, denn es ist vorüber und das noch tollere daran: ich hab kopfweh gekriegt und fühle mich, als sei ein lastwagen über mich hinweggebraust...

sowas schlimmes wie heute hab ich schon ganz lange nicht mehr erlebt und hoffe und bitte, dass es das letzte mal war!

mein sohn, der mit sich plötzlich ändernden situationen sehr mühe hat (ist nicht so sehr selbstbewusst), hat dies heute wieder mal eindrücklich demonstriert. beim anblick des trainers vom heutigen fussballtraining (nicht sein 'normaler') löschte es ihm buchstäblich ab. als er dann noch mitbekam, wie sein umgangston sich anhörte (fand ich ehrlich gesagt auch ein wenig daneben, die kinder sind ja schliesslich nicht im militär!), war dann völlig vorbei. aus mit lustig, aus mit beherrschung: das bübchen, welches ich heute mal begleitet habe (welch ein fehler!), brach in tränen aus und wollte partout nicht mittrainieren.
na super, was mach ich jetzt....? es war für mich nicht das erste mal, dass ich in dieser situation war, leider fühlte ich aber genau dasselbe, wie jedes andere mal auch: völlige ratlosigkeit, wenn nicht sogar verzweiflung...

tendiere ich nämlich auf verständnis und lass ihn wieder mit nach hause gehen, wird er das garantiert das nächste mal wieder so machen (und ganz bestimmt nicht nur im fussballtraining!)
bleibe ich hart und bestehe darauf, dass er trotzdem mitmacht, bricht mir fast das herz....

nun, ich war hin- und hergerissen und entschied mich, hart zu bleiben. schliesslich wird er noch viele situationen im leben ertragen müssen, die ihm nicht passen und er wird dann nicht einfach so davonlaufen können. sehe ich das falsch?

ich liess ihn dort stehen (rabenmutter, ich weiss....) und fuhr heim - mit gemischten gefühlen. gefühle wie versagt zu haben, ihm nicht geholfen zu haben, ihm nicht gezeigt zu haben, dass ich ihn verstehe, dass ich ihn trotzdem liebe, usw.
die zeit ging harzig um und ich wollte so rasch wie möglich wieder hin, letztendlich auch, um ihn abzuholen.

dort angekommen, tat sich für mich ein abgrund auf: mein sohn war nicht da! sein fahrrad nicht, sein helm nicht, sein rucksack nicht, nix! das schlimmste an bildern und gedanken machte sich in meinem kopf breit. alle versuche, mich selber zu beruhigen, brachte nur kurze zeit etwas: immerzu der wechsel von verzweiflung zu hoffnung, von hoffnung zu verzweiflung...

wo konnte er bloss sein? hätten wir uns nicht gekreuzt, wenn er auch nach hause gefahren wäre? fragen über fragen... mit meiner riesigen angst und meinen mir schuldzuweisenden gedanken fuhr ich heim - in der hoffnung, er sei dort und warte auf mich.

und er war dort! kann sich jemand vorstellen, wie riesengross meine erleichterung war?
ich hätte mir nie verzeihen können, wenn etwas passiert wäre....

meine enorme anspannung hat sich dann ein wenig später mit kurzem - aber heftigem - weinen gelegt.
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creature - 28. Sep, 21:06

kann ich gut verstehen, wer läßt sich auch so rumkommandieren, mein sohn hätte auch sofort die flucht ergriffen!
ich war beim heer, da gabs 3 monate grundausbildung und es ging natürlich nicht fein zu, aber ich hatte meine kameraden, wir haben uns im zimmer über die ausbildner lustig gemacht und allerlei streiche geplant um unseren frust und die anspannung abzubauen.
dieser part fällt jetzt dir zu!
wobei ich ja fußball überhaupt nicht mag, bin nicht der typ dafür, ich sehe auch immer das publikum und alleine dieses genügt mir schon!

hexamore - 28. Sep, 21:09

ich denke schon auch, dass das alter eine rolle spielt. wer halt eher sensibel ist, wird mit so dingen auch mehr mühe haben...

welcher part fällt mir jetzt zu? :-)
antworten
creature - 28. Sep, 21:17

ihm zu erklären das herumkommandiererei im leben nicht gefragt ist, es ist halt ein brauch bei gruppenspielen wie fußball.
ich erinnere mich noch an meine schulzeit, wir hatten eine lehrerin die uns die angst vor autoritäten nahm indem sie meinte "stellt euch diese person nackt vor", ich bin ihr heute noch dankbar für diese weisheit!
antworten
hexamore - 28. Sep, 21:30

oh ja, das werde ich sicherlich tun. danke für den gedankenanstoss!

das kenn ich auch!!! :-)) hat schon was, gell *g*
antworten
ranunkel - 28. Sep, 21:07

bin zwar (noch) keine mutter

aber durch meine nichte habe ich doch auch ein paar mütterliche gefühle...
kann gut verstehen, dass dir das herz blutet, wenn du sowas machst, aber du hattest schon recht damit, denke ich...

und wenn er es wirklich überhaupt nicht aushält, dann merkst du das, und kannst ihn noch immer rausnehmen...

und kinder wissen meist ganz gut, wie sie sich aus solchen sachen retten können

als ich 4 war, schickten mich meine eltern zu einem schikurs, und ich wollte da partout nicht hin, weil ich lieber bei meiner mama bleiben wollte.
meine eltern haben mich also in den bus gesteckt und mich hingeschickt.
ich habe den ganzen tag über immer wieder geheult, hab mich in den schnee gesetzt und mich geweigert auf die blöden schi zu steigen.
mit dem ergebniss, dass sich die kursleiter weigerten mich noch einmal mitzunehmen...
du siehst also kinder können sich ganz gut selbst "retten"

schifahren kann ich übrigens noch immer nicht ;)

hexamore - 28. Sep, 21:13

oh, das ist eine gute geschichte :-)
danke, so fühle ich mich nicht ganz alleine mit meinen selbstzerfleischenden gedanken ;-)

fühle mich einfach nach dem ganzen als wäre ich um einige jahre gealtert....
antworten
ranunkel - 28. Sep, 21:18

wirst sehen, morgen wirds wieder besser gehen...
wie alt ist er denn, dein kleiner?
antworten
hexamore - 28. Sep, 21:28

ja, das wird es ganz sicher!

süsse neun :-)
antworten
ranunkel - 28. Sep, 21:33

was das sensibelchen angeht... mein bruder war auch immer ein vaserl... und jetzt weiß er sich auch schon durchzusetzen...
antworten
hexamore - 28. Sep, 21:53

ich geb die hoffnung ja auch nicht auf bei ihm....
manchmal wünschte ich mir einfach, er hätte mehr selbstvertrauen.
antworten
hobo - 28. Sep, 22:17

Ist doch immer wieder verblüffen wie erwachsene (=trainer) kindern das spiel statt zur freude zur hölle machen können.
Fürchte, sollte der Hr. Feldwebel bleiben, kannst Du vergessen, dass Dein Sohnemann weiterhin fußballspielen gehen will.
Da er - und er weiß sicher, daß er das nicht machen soll - einfach allein schnurstracks fortgelaufen ist, zeigt dies nur allzu gut.
Bin froh, dass ich weder Deine Hölle noch die seinige durchmachen musste.
Nimm ihn in die Arme (hast Du sicherlich schon getan) zeige und besonders sage ihm, wie sehr Du ihn liebst und magst. Sage ihm welch Qualen Du durchlebtest und höre ihm zu wenn er die seinigen schildert.
Und redet die nächsten tage immerwieder darüber - Du erfährst dann, ob überhaupt noch eine Chance besteht, dass er weitermachen will. Vielleicht wegen seiner freunde dort. Möglicherweise gibt es welche die mit ihm hingehen und zu ihm halten. Die vielleicht schon selbstbewußter sind.
Und überlass Deinem Jungen mehr eigenverantwortung.
Frag ihn öfters bei Entscheidung nach seiner Meinung. Und berücksichtige sie dann auch. Darauf kann sich Selbstbewußtsein bilden.
Versuch es beim nächsten Training, ob er noch hin will.
Das die welt nicht leicht ist, lernt er noch immer wieder.

hexamore - 28. Sep, 22:37

danke für deine zeilen. tut gut, mal die meinung von aussenstehenden zu hören.

war gottseidank nur der aushilfstrainer und das nächste mal ist wieder einer seiner freunde aus unserem dorf mit dabei. heute hatte es sehr viele, die er nicht gekannt hat (da schulferien sind, werden jeweils zwei gruppen zusammengenommen.... und er ist noch nicht allzu lange dabei dort), wie er mir nachher erzählt hat. und das hat ihn ganz sicher auch sehr verunsichert.
wir haben uns beide schon ausgesprochen (und auch in die arme genommen :-) )
antworten
hobo - 28. Sep, 22:43

supi!!

Du machst es schon richtig.
(eh klar, wer hatt es denn bis jetzt so toll hingekriegt?! Hut ziehe)
Du bist die Beste!!!
(würde jetzt Dein sohn sagen, dürfte er hier schon bloggen. Und ich sags auch)
antworten
hexamore - 28. Sep, 22:51

manchmal kommen da schon zweifel auf. auch, ob ich das überhaupt schaffen werde mit den beiden. ist halt nicht immer so einfach.

merci für deine lieben worte, tut einfach gut!
antworten
hobo - 28. Sep, 23:11

Dies zweifel werden Dich ein leben lang begleiten.
und es wird nicht leichter.
aber auch Du lernst damit umzugehen und wirst kräftiger.
Denk dran:
Nach jedem Tal,
und sei es noch so lang,
kommt ein Berg.

PS: ich weiß, irgendwann kommt das Meer,
aber das passt jetzt nicht daher! (Hallo! pseudo!!!)
antworten
hexamore - 28. Sep, 23:13

ja eben, dachte ich mir's doch.... *seufz*
kräftiger? fühle mich manchmal nicht kräftig für das, was da noch alles auf mich zukommen soll...
aber ich weiss: heute bin ich völlig ausgelaugt und müde und morgen sieht es dann wieder anders aus...

PS: jawohl :-)) (pseudo schaut bei mir nicht rein ;-) )
antworten
hobo - 28. Sep, 23:18

für heute hattest Du schon mehr als möglich schien.
da ist es nur klar, dass du dich ausgelaugt fühlst.
tipp:
schönes schaumbad bei kerzenlicht,
angenehme phantasieträume
und dann ab ins bett!
antworten
hexamore - 28. Sep, 23:19

mag ich nimmer jetzt... ausser, es würde jemand alles für mich bereit machen... ist ja keiner da... :-(
antworten
theswiss - 29. Sep, 01:42

da kommt mir doch die szene aus "Ray" in den sinn, als die mutter ihrem erblindeten sohn erklärt, dass sie ihm von nun an sachen einmal zeigt, beim zweiten mal hilft und beim dritten mal muss er sich selber durchbeissen. kurz danach fällt er dann hin und ruft nach ihr - und sie hält sich zurück und schaut zu. manchmal muss man hart sein (ich war's bei der szene nicht und hab .. äh .. ja was im auge gehabt .. genau)
ich bin froh, dass deine geschichte so gut ausgegangen ist.

hexamore - 29. Sep, 21:05

uh, ist ja krass!! (kenn 'ray' nicht...!?)

oh, wie süss, du hast tränen der rührung vergossen. ich mag das :-)
antworten
Perdi - 29. Sep, 05:58

Mensch, Hexchen!!!

Ich bekomm' ja eine Gänsehaut und Magenschmerzen, wenn ich mir diese Situation vorstelle!
Welche Mutter hat nicht schon (mindestens) einmal, sich selbst zerfleischt, ob eines Fehlers, den sie gegenüber ihren Kindern (unbewusst) begangen hat?
Man muss aber, gegenüber sich selbst, mehr Toleranz ausüben, denn wir lernen lesen, schreiben, einen Beruf....etc, etc., aber "Eltern sein" lernen wir nicht!
Wir müssen eben UNS vertrauen und einsehen, dass wir nicht vollkommen sind!
Kinder verstehen das besser, als wir erwarten!

Was ich von Gewalt gegenüber Kindern (körperlich oder verbal) halte, weißt du!

Ich wünsche dir einen "vorwurfsfreien" erfogreichen, befriedigenden Tag!

hexamore - 29. Sep, 21:09

hmm... ob es ein fehler war? du weisst, wie es ist. in einem bruchteil einer sekunde entscheidet man etwas - im nachhinein stellt sich heraus, dass es vielleicht eben nicht das richtige gewesen ist. ich denke, ich hab genau in diesem moment das entschieden, was für mich in diesem augenblick gestimmt hat. nicht früher, nicht später, genau dann. könnte ich nochmal zurück, ich würde garantiert anders reagieren....

wie du schreibst: auch ich bin nicht perfekt. und es ist genauso: eltern-sein lernt man nicht!
antworten
hobo - 29. Sep, 07:37

Guten Morgen, Hex!

Wünsche Dir einen Tag voller angenehmer Ereignissen und freudiger Überraschungen, Sonneschein und möge Dein Lächeln Dich heute nicht verlassen!!

PS: Hoffe der Schlaf hat alles Finstere weggewischt und Platz gemacht für Lachen, Freude und Glücklichsein.

hexamore - 29. Sep, 21:10

du lieber hobo du

mein tag war wunderschön, danke dir für deine lieben worte!
antworten
Perdi - 29. Sep, 21:13

**LLLLOOOOLLLL**

Hab' grad zu meinen Kater ( Pongo ) "Hobo" g'sagt!!

hexamore - 29. Sep, 21:15

*gröhl*

jaja, der hobo spukt bei vielen ..ähm.. damen im hirn herum *ggg*
antworten
theswiss - 29. Sep, 21:18

was hat er denn angestellt, dein pongo? :-)
antworten
Perdi - 29. Sep, 21:23

*har har*!!!

Nix, hab' ihn nur gestreichelt ( und er hat sooo geschnurrt)!!

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